Batzdorf, das heutige Bartošovice, ist in einem Seitental der wilden Adler, zu beiden Seiten des Aubaches, gelegen. Früher wie heute ist es ein wichtiger Verkehrsknoten

Batzdorf war ein Bauerndorf, dessen Gründung im 14./ 15. Jahrhundert liegt. Es entwickelte sich zu einem Standort mit vielen Handwerkern und Industriebetrieben weiter. Hier wurden schon
zur damaligen Zeit hervorragende Wintersportgeräte wie Skier und Rodelschlitten gefertigt, die in die ganze Welt geliefert wurden. Im Jahr 1939 hatte der Ort 856 Einwohner und 228 Häuser. Zu diesem gehörte auch noch der Ortsteil Nesselfleck mit 13 Häusern und die Adlerbaude mit etwa 50 Einwohnern. Im Vergleich ergibt sich, dass Batzdorf das größte unter den Dörfern auf der böhmischen Seite des Erlitztales war.

Der Feldanbau beschränkte sich für die menschliche Ernährung meist auf den Anbau von Flachs, Hafer, Gerste, Roggen und auf geringfügige Flächen von Hackfrüchten, wie Kraut und Kartoffeln. Für das Vieh baute man in kleinen Flächen den Kuhkohl (Kohlrübe) a
n, erst später trat der Runkelrübenanbau mehr und mehr in den Vordergrund. Die dreiklassige Volksschule wurde 1892 erbaut, unmittelbar an der verkehrsreichen Dorfstraße nach Nesselfleck und Tschiak gelegen. Die Kirche war der Mittelpunkt des Dorfes und der hl. Maria Magdalena geweiht. Im September 1793 wurde sie durch einen Blitzschlag zerstört und brannte völlig aus. Das gleiche Schicksal wiederholte sich am 4. August 1906. Sie wurde auf Kosten des Patronatsherrn Oskar Parish Freiherr von Senftenberg wieder aufgebaut, erhielt aber statt des zwiebelförmigen Turmes einen pyramidenförmigen Turm. Als Kirchdorf und Sitz verschiedener Vereine wies Batzdorf ein recht ansehnliches Gesellschaftsleben auf, das sich nicht bloß auf die 850 Einwohner zählende Gemeinde, sondern ebenso auf das durch die Zollbrücke verbunden preußische Marienthal erstreckte.
